
Der Leistungskurs Geschichte der MSS 13 ist an diesem Tag sehr früh aufgestanden, damit der Kurs eine Reise nach Verdun zusammen mit Herrn Müldner, Herrn Rademacher und dem ehemaligen LMG-Lehrer Herrn Beutenmüller antreten konnten. Zusammen haben wir einen Schauplatz besucht, der die Schrecken des ersten Weltkrieges zeigte. Mit Herrn Beutenmüller als Wegweiser haben wir das Gelände erkundet, auf welchem ehemals friedliche Bauerndörfer wie Fleury existierten, heute jedoch nur noch von Granaten zerbombte Wälder und Felder zu sehen sind. Die Krater formen eine Mondlandschaft, welche von tausenden Soldaten im Krieg umkämpft wurde und hunderttausende Opfer erlebte, von denen 15.000 eine Bestattung auf dem Kriegsfriedhof fanden. Auf unserer Wanderung durch das unebene Gebiet fanden wir uns ebenfalls in Bunkern der damaligen Zeit wieder, wo wir die Geschütztürme und die beengten Schlafräume sehen konnten.
Insgesamt hinterließ die Fahrt bei uns allen einen bleibenden Eindruck. Egal wie viele Zahlen und Fakten man im Unterricht auswendig lernt, die Besichtigung eines solchen Ortes bewirkt etwas gänzlich Neues. Wenn man tatsächlich dort steht, wo etliche Menschen starben, auf Boden geht, in welchem noch heute Körper liegen und die Auswirkungen von Millionen Sprengkörpern sieht – erst dann erhalten die Texte aus dem Geschichtsbuch eine Bedeutung. Erst wenn man bemerkt, dass der gesamte Kurs in ein Granatenloch passt, das dort ist, wo einst ein Bauernhaus stand und versucht, sich zunächst das Leben der Familie vorzustellen, die einst dort ihrem Alltag nachging, dann das der Soldaten, die an dieser Stelle kämpften, und man dann erneut den Krater ansieht, dann versteht man, warum eben diese Texte so wichtig sind. Warum solche Vernichtungsschlachten nie wieder geschehen dürfen.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Beuttenmüller, der Geschichte für uns lebendig werden ließ.
Text und Fotos: Johanna Arnold


