Aktuelle Termine:

  • 03.12. Nachtermin „Benotetes Vorspiel“ 
  • 03.12. Nikolausdisko
  • 04.12. Ensembleprobentag
  • 10.12. Gesamtkonferenz
  • 15.12. Weihnachtskonzert RMH Koblenz
  • 17.12. + 18.12. Weihnachtskonzerte Haus Mons Tabor

Kalender

Kalender

Wie ist das Zusammenspiel von Kultur und Demokratie, wie beeinflussen und stärken sich beide gegenseitig? Das war ein Thema beim jüngsten Treffen der Aktiven im Netzwerk „MT-Kulturtreff“, die Gast im Landesmusikgymnasium (LMG) in Montabaur waren. Die Kulturschaffenden aus der Kreisstadt und darüber hinaus kamen zu dem Ergebnis: Kultur ist  zentraler Bestandteil einer funktionierenden Demokratie – zumindest, wenn Kulturangebote viele Menschen  im unterschiedlichen Alter erreichen!

Als Grundlage für die Diskussion diente der aktuelle „Relevanzmonitor Kultur“ der Bertelsmann-Stiftung. Darin wird festgestellt, dass Kultur ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland ist und eine essenzielle Rolle für die Demokratie spielt. Die Studie zeigt, dass mit 87 % die Mehrheit der Bevölkerung Kultur als verbindendes Element in einer sich immer schneller verändernden Gesellschaft sieht. Die anwesenden Kulturschaffenden stimmten darin überein, dass Kultur eine der wichtigsten gesellschaftlichen Konstanten in Krisenzeiten wie diesen ist. Zudem verbinde Kultur mit seinen vielfältigen Angeboten im Westerwald und seinen Verbandsgemeinden Menschen über  soziale und politische Grenzen hinweg. Gefordert wurde, in der  Region mehr über die Weiterentwicklung und die Bedeutung der Kultur zu streiten, als einfach immer mehr von „irgendwas mit Kultur“ zu machen!

Zum Beginn begrüßte Tobias Simon als Musikkoordinator des LMG die kulturschaffenden Gäste: „Das LMG ist einzigartig in der Bildungslandschaft unseres Bundeslandes und ermöglicht musikalisch begabten Schülern, die allgemeine Hochschulreife mit einer fundierten musikalischen Ausbildung zu kombinieren“. Mit rund 450 Schülern biete die Schule ein differenziertes Musikprofil, das auf individuelle Förderung setze.  „Wir bieten  eine deutschlandweit fast einzigartige Vielfalt an Ensembles wie Orchester, Big Bands, Chöre und Kammermusikgruppen, die den Schülern Auftritts- und Wettbewerbserfahrungen im In- und Ausland ermöglichen“, so der erfahrende Musikpädagoge. Bei einem Rundgang ermöglichte Simon den Gästen Einblicke ins Schulleben, das Schul- sowie Musikgebäude und das Internatsleben. Bei einem abschließenden Gespräch betonte Schulleiter Dr. Udo Rademacher die besondere Rolle der Schule im regionalen Kulturleben.

Ein weiteres Thema des Treffens war die Weiterentwicklung der Kulturarbeit für Kinder und Jugendliche, um den Kontakt zu vielfältigen kulturellen und altersgemäßen Kulturangeboten dem Nachwuchs zu ermöglichen. Zunächst soll in Kooperation mit dem Haus der Jugend ein öffentliches Gespräch in der Jugendeinrichtung mit Fachleuten rundum die Kinderbetreuung vom Kindergarten über Grundschule bis zum Jugendzentrum, kulturtreibenden Vereinen und dem Kinderschutzbund stattfinden. Dabei soll besprochen werden, was zu tun ist, um  die „Kurzen“ für altersgemäße Kultur in Form von Theater, Musik oder anderen geeigneten kreativen Betätigungen zu begeistern. Als Ergebnis sollen in der Region mehr Kinderkulturveranstaltungen organisiert werden – gerne dies auch in Kooperation mit interessierten Unternehmen!

Zurückgeblickt wurde auf die Bestrebungen des Netzwerkes in den beiden zurückliegenden Jahren, gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Kultur dafür zu sorgen, dass  der „Standortfaktor Kultur“ in der Region spürbar an Bedeutung gewinnt! […]

Auch diesmal wurde der „Kulturtreff“  mit Erfahrungsberichten aus der Praxis beendet. Dabei wurde deutlich, dass die verschiedenen Krisensymptome der Coronajahre endgültig überwunden sind. Von Teilnehmenden wurde jedoch darauf hingewiesen, dass es für das Kultur- und Naturschutzzentrum noch immer keinen gültigen Bebauungsplan gibt, die außergewöhnliche Konzertreihe „Lauschvisite“ ausläuft, aber musiktreibende Vereine sogar gestärkt als Gemeinschaft aus der Pandemie hervorgegangen sind. Montabaurs Citymanager Oliver Krämer meinte abschließend: „Wenn die Kulturvereine die notwendige Bereitschaft zur Veränderung mitbringen, kann die Entwicklung nur positiv sein“.

Zum nächsten „MT-Kulturtreff“ soll Anfang 2026 nach Holler eingeladen werden. […] Als Koordinator des Netzwerkes „MT-Kulturtreff“ forderte dessen  Koordinator Uli Schmidt  am Ende des Besuches im LMG die kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürger auf, die bestehenden Kulturangebote  mit ihrem Besuch von Veranstaltungen oder aktiv zu unterstützen.

Text und Foto: Uli Schmidt