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Jugend musiziert Regionalwettbewerb 25. – 26.01.2025

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Werbeplot MeWa Arena Lebensmelodien niewieder

Montag, 13. Januar, Mewa-Stadion Mainz, 18.30 Uhr, VIP-Lounge. Nein, heute wird kein Bundesligaspiel angepfiffen, heute findet in der VIP-Lounge eine etwas andere Veranstaltung statt: die Auftaktveranstaltung zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz. Unter dem Logo !nie wieder haben sich der DFB und die DFL vor 21 Jahren dazu verpflichtet, im Rahmen ihrer Vereinsarbeit regelmäßig der schrecklichen menschenverachtenden Geschehnisse während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu gedenken. Ja, auch in den Fußballvereinen gab es damals Verfolgung und den Ausschluss jüdischer Mitglieder und Fußballer oder Diskriminierung von Homosexuellen oder Angehörigen der Sinti und Roma. Der Fußballclub Mainz 05 sieht sich in besonderer Weise dazu verpflichtet, das Gedenken als einen Teil der aktiven Erinnerungsarbeit zu pflegen, weil einer der Gründungsväter des Vereins, Eugen Salomon, als Jude verfolgt und im KZ Auschwitz umgebracht wurde. Nicht zuletzt der Initiative !nie wieder ist es zu verdanken, dass die Erinnerungskultur in den Stadien zu einem festen Bestandteil der Vereinsarbeit geworden ist. Auch verschiedene ULTRA-Gruppen innerhalb der Bundesliga bemühen sich darum, dieses dunkle Kapitel unserer deutschen Geschichte zu erforschen und so die Vorgänge bei den Vereinen aufzuarbeiten und in Choreographien ins Stadion zu bringen.

Das Landesmusikgymnasium wurde in diesem Jahr erstmalig eingeladen, mit dem Lebensmelodien-Projekt, diese Erinnerungskultur mit einzelnen Beiträgen musikalisch zu umrahmen.

Mit 11 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 durfte das LMG die Veranstaltung in Mainz eröffnen, begleiten und abschließen. Für die beteiligten Ensembles eine besondere Ehre, die ihnen zeigte, wie wichtig es ist, nicht nur die Musikstücke, die sie sich erarbeitet haben, zu präsentieren, sondern auch zu erleben, dass sie so zu einem wichtigen Teil politischer Bewusstseinsbildung werden, ein Zeichen setzen gegen die wieder wachsenden antisemitischen Strömungen und rassistischen Übergriffe in unserer gegenwärtigen Gesellschaft.

Sie durften erleben, wie die anwesenden Vertreter aus der Fußballszene, ein Enkel von Eugen Salomon und eine ungarische Zeitzeugin, eine Überlebende aus dem KZ Auschwitz in Podiumsgesprächen deutlich machten, dass die Erinnerung wachgehalten werden muss, dass man gerade in unserer politisch so problematischen Phase nicht schweigen darf, sondern Stellung beziehen muss, um die Demokratie und die Abwehrkräfte der Gesellschaft zu stärken.

Unsere Musikerinnen und Musiker wurden für ihr Engagement mit einem großen Applaus „belohnt“ und die vielen überaus positiven Rückmeldungen im Anschluss an die Veranstaltung zeigten ihnen, welch große Bedeutung ihre Form der Erinnerungsarbeit in sich trägt.

             

Text und Bilder: Christof Haxel-Schamuhn