Jugend Jazzt und Landesorchesterwettbewerb begeisterten dieses Jahr erstmals in gemeinsamem Rahmen im kING, einem wunderbaren neuen Saal in Ingelheim am Rhein. Von den teilnehmenden 15 Ensembles – mit knapp 500 MusikerInnen – kamen gleich sieben, also fast die Hälfte, vom Landesmusikgymnasium aus Montabaur – und alle waren erfolgreich.
Das Landesmusikgymnasium ermöglicht durch die einzigartige Ensemblearbeit, die die ganze Bandbreite der Genres, von Klassik bis zum Jazz, von Zupf- bis zu den Blasinstrumenten abdeckt und damit zugleich eine Spitzen- als auch Breitenförderung anstrebt, sodass sich musikalische Spitzentalente ebenso entwickeln können als auch vielseitig interessierte Hobby-Musiker hier eine Heimat finden. Denn das Musizieren bietet neben dem Erlernen des Instruments die Entwicklung von Sekundärtugenden wie Sozialverhalten, Strukturierung, aber auch geistiges Abstraktionsvermögen, logisches Denken, Konzentrationsfähigkeit und komplexe motorische Fertigkeiten – Schlüsselqualifikationen für die berufliche Zukunft. Musizieren ist eine integrierende Tätigkeit, die Verstand, Körper und Seele verbindet, es spricht somit den ganzen Menschen an mit seinen kognitiven, emotionalen, sozialen und ästhetischen Bedürfnissen. Die über das Musizieren hinausgehenden Transfereffekte machen es zu einer wichtigen Stütze unserer Gesellschaft.
So konnte das Blechbläser-Ensemble unter der Leitung von Martin Balser, seines Zeichens Posaunist in der Rheinischen Philharmonie in Koblenz, gleich bei seiner allerersten Teilnahme bei diesem Wettbewerb 20 Punkte und das Prädikat „mit gutem Erfolg teilgenommen“ für sich verbuchen.
Die bereits auf diesem Parkett deutlich erfahreneren Gitarristen von Cantomano um den bekannten Gitarristen Volker Höh durften sich sogar über 21 Punkte freuen und das Prädikat „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“, damit haben sie sich gleichzeitig die Berechtigung erspielt, beim Deutschen Orchesterwettbewerb („DOW“) im kommenden Jahr teilzunehmen.
Dasselbe Prädikat erhielt das Blueberry Jazz Orchestra unter der Leitung von Andreas Steffens, die trotz der hohen Punktwertung von 21,8 Punkten keine direkte Qualifikation für den DOW erhielten, weil ihre älteren Mitschülerinnen und -mitschüler des „Yellow Tone Orchestra“ noch ein bisschen höher eingestuft wurden mit 23,8 Punkten – sie dürfen genau wie Cantomano nächstes Jahr in Mainz und Wiesbaden um den deutschen Titel spielen. Ab einer Punktzahl von 23 von 25 Punkten erhalten die Teilnehmer das Prädikat „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“, was neben den „Yellow Tones“ nur wenigen Ensembles vorbehalten blieb: Das Symphonische Blasorchester unter der Leitung von Philipp Hebgen (23,4 Punkte), die Kammerphilharmonie „musica viva“ unter Tobias Simon (23,6 Punkte) und das Querflötenensemble „flautastique“ um Karoline Schaeferdiek (24 Punkte) durften sich allesamt über diese höchste Auszeichnung freuen.
Damit festigt das LMG weiter seinen Ruf als exzellente Schmiede für das Ensemblespiel. Schon bei internationalen Wettbewerben konnten einige der genannten Orchester überzeugen und viele Preise gewinnen.
Vielen Dank für die Bereitstellung der Bilder durch den Landesmusikrat. Copyright: Stefan Sämmer
Autor: Tobias Simon