Der Leistungskurs Biologie der MSS 13 des Landesmusikgymnasiums schnupperte am Donnerstag, 10. Oktober bereits Uniluft und durfte in die Rolle eines angehenden Forschungsteams im mikrobiologischen Labor an der Universität Koblenz schlüpfen.
Am Campus erhielten sie den Auftrag, sich das Wissen anzueignen, das sie befähigen würde, ein Ärzteteam des Kemperhofs bei der Aufklärung einer sich schnell in Koblenz ausbreitenden Epidemie zu unterstützen. Ihre Aufgabe war es, ein unbekanntes Bakterium zu identifizieren, das derzeit in Koblenz sein Unwesen treibt und bereits zu einer Überlastung der lokalen Arztpraxen und Krankenhäuser geführt hat.
Um diesen Auftrag in die Tat umzusetzen, mussten die jungen Nachwuchsforscher unter der hervorragenden Anleitung von Robert Baumann aus der Arbeitsgruppe Mikrobiologie der Uni Koblenz zunächst die aktuellen gentechnisch relevanten Verfahren in der Praxis erlernen, die ihnen bisher nur aus trockener Theorie bekannt waren. Sie wurden eingewiesen in die Arbeit im mikrobiologischen Labor und erlernten als erstes (neben unzähligen Runden des Händewaschens und Desinfizierens in verschiedenen Reihenfolgen) das Pipettieren mit Feinpipetten. Als sie dieses mit Bravour beherrschten, durften sie sich mit labordiagnostisch relevanten Methoden wie der PCR, dem Restriktionsverdau und der Gelelektrophorese vertraut machen.
Anhand der ihnen zur Verfügung gestellten bereits extrahierten und gereinigten DNA aus Proben der erkrankten Personen machten sich die unermüdlichen Forscher an die Arbeit und mit vereinten Kräften gelang es ihnen tatsächlich, die DNA des unbekannten Bakteriums im typischen Bandenmuster des (selbstverständlich eigenhändig hergestellten!) Gels sichtbar zu machen. So war der Abgleich mit bekannten Bakterien möglich und wir konnten schließlich herausfinden, wer in Koblenz sein Unwesen treibt. Dank des Leistungskurses Biologie des LMG bleibt der Region somit hoffentlich eine weitere Pandemie erspart!
Darüber hinaus ist der Kurs mit Hilfe der praktischen Erfahrung im Bereich der Genetik dem erfolgreichen Bestehen der bald anstehenden Abiturprüfung in Biologie sicherlich wieder einen großen Schritt nähergerückt.
Vielen Dank an die AG Mikrobiologie und die Möglichkeit zur Teilhabe an einem interdisziplinären Forschungsprojekt an der Universität Koblenz.
