Seit 1999 wird bundesweit die Juniorwahl durchgeführt – ein Projekt, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Teilnehmerzahlen und die Nachfrage steigen von Wahl zu Wahl – und das aus gutem Grund: Politische Bildung ist ein entscheidender Schlüssel für die nachwachsenden Generationen, um überzeugte Demokraten zu werden. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Juniorwahl: Sie steigert nicht nur die Wahlbeteiligung von Jugendlichen und deren Eltern, sondern senkt auch den Nichtwähleranteil.
Auch das Landesmusikgymnasium nutzt seit vielen Jahren dieses wertvolle Instrument, um das politische Bildungsinteresse unserer Jugendlichen zu fördern. In diesem Jahr wurde die Wahl für die Klassen 7 bis 13 ermöglicht und von der Klasse 9b unter der engagierten Leitung von Christian Jeuck organisiert. Am Freitag, den 21. Februar hatten die SchülerInnen die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob und wann sie das Wahllokal in der Bibliothek im Laufe des Vormittags besuchen wollten.
Das Engagement der SchülerInnen war beeindruckend: Von 257 Wahlberechtigten wurden 194 gültige Stimmen abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 75,49% entspricht. Dies ist zwar etwas niedriger als bei der gestrigen Bundestagswahl, die ein Rekord-Wahlbeteiligung von über 85% erreichte, zeigt jedoch das große Interesse und die aktive Teilnahme unserer Schulgemeinschaft.
Die Wahlergebnisse am LMG spiegeln die politischen Strömungen der Generation der <20-jährigen wider: Die stärkste Partei wurde die Linke, die auch bei der Bundestagswahl unter jungen Wählern starke Stimmzuwächse verzeichnen konnte. Knapp dahinter folgten die Grünen mit 20,8%. Die großen demokratischen Parteien der Mitte, SPD und CDU, erzielten jeweils knapp über 15%. Die FDP würde nach der LMG-Wahl im Parlament vertreten sein, während die AfD nur 3,6% der Stimmen erhielt. Bei den Erststimmen erhielt Frau Dr. Tanja Machalet, deren Tochter unsere Schule besucht, die Mehrheit.
Die Juniorwahl ist ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen. Sie möchte den SchülerInnen das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen. Im Rahmen von Landtags-, Bundestags- und Europawahlen werden Lehrkräfte und SchülerInnen dabei unterstützt, eine realitätsgetreue Wahlsimulation an ihrer Schule zu organisieren und durchzuführen. Im Vorfeld wird die Wahl im Sozialkundeunterricht vorbereitet, was den SchülerInnen hilft, den Wahlprozess besser zu verstehen.
Wir freuen uns über die Möglichkeit, dieses Projekt durchzuführen, und danken der Klasse 9b sowie ihrem Sozialkundelehrer Herrn Jeuck für die hervorragende Organisation der Wahl. Ein großes Dankeschön auch an die zahlreichen Wähler in unserer Schulgemeinschaft, die mit ihrer Stimme ein Zeichen für die Demokratie gesetzt haben!