Auch in der Stadthalle Montabaur konnten die Musikerinnen und Musiker des Landesmusikgymnasiums vor ausverkauftem Haus am 18. und 19. Dezember begeistern. Abwechslungsreiche als auch anspruchsvolle Programme erlebten die ZuhörerInnen nach dem Erfolg in Koblenz nun im Haus Mons Tabor, die von herausragenden musikalischen Leistungen jedes Einzelnen geprägt waren.
An beiden Abenden eröffnete Philipp Hebgen mit seinen Ensembles den Konzertabend. Während er am Mittwoch mit „An Englisch Sea Song Suite“ durch traditionelle englische Seemannslieder in festlichem Gewand mit den jungen Bläserinnen und Bläsern des BVOs nostalgische Klänge in den Herzen der ZuhörerInnen zum Klingen brachte, begeisterte das Sinfonische Blasorchester am Donnerstag mit dem von Alfred Reed lebhaft und rhythmisch reich komponierten Werk, einer fesselnden musikalischen Reise „Armenische Tänze“.
Wie das Moderatorenteam Markus Amthor und Anna Lauschke (MSS 13) es treffend in ihrer erfrischenden Moderation am Mittwoch formulierten, rührten die zauberhaften Stimmen der Gesangsschülerinnen der MSS 13 mit dem von Raimonds Spogis arrangierten fünftstimmigen Werk „O Holy Night“ zu Tränen ähnlich wie die Nachwuchskünstlerinnen vom Mädchenchor La Filia dies am Donnerstag mit ihren weihnachtlichen Werken, die durch ihre melodische Eingängigkeit und harmonische Wärme eine Botschaft der Hoffnung und des Neuanfangs vermittelten, taten.
Während das landesweit einzigartige Ensemble flautastique mit 19 Flötenspielerinnen und 1 Flötenspieler unter der Leitung von Karoline Schaeferdiek mit ihren Werken, die sie bereits zu einem herausragenden Ergebnis beim Landesorchesterwettbewerb geführt hatten, durch exotische Melodien und rhythmische Elemente das Publikum in eine andere Welt entführte, lud das Gitarrenensemble cantomano anlässlich des 200. Geburtstag Anton Bruckners zum Feiern ein mit „Ecce sacerdos magnus“ und „Hava nétse b´machol“.
Traditionell präsentieren zudem SchülerInnen der MSS 13 mit solistischen Werken ihre herausragenden musikalischen Fähigkeiten bei den Weihnachtskonzerten. Am Mittwoch fesselte Nikita Veysbrut gemeinsam mit seiner MSS13-Band mit dem Hit „Believer“ der amerikanischen Rockband Imagine Dragons die Zuschauer, während Michael Obenaus am Flügel durch die harmonische Raffinesse und melodische Schönheit Johann Sebastian Bachs „Präludium in a-Moll“ am Donnerstag bestach.
Nicht nur der Moderator Herr Amthor zeigte sich ergriffen vom Projekt Lebensmelodien, bei dem vier SchülerInnen der MSS 11 das Arrangement „Feast“ von Eunicé Kenmoe Keminsi interpretierten, das die Atmosphäre des jüdischen Neujahres musikalisch einfängt und zugleich vor Augen führt, unter welchen Umständen jüdische Mitbürger in den Konzentrationslagern „leben“ mussten. Die beeindruckende Stärke dieser Menschen entlädt sich in der durch verschiedene musikalische Stile und Rhythmen dargestellten Feier der kulturellen Vielfalt.
Die Freude am Feiern zeigt sich in der Musikauswahl des Chores der 6. Klassen unter der Leitung von Stephan Müller, der sich unterstützt von einem Musik-LK der MSS 12 mit „Rudolph dem Rentier“ zum Weihnachtsfest aufmachte und anschließend gemeinsam mit der Big Band Blueberry Jazz Orchestra die Fußballhymne „You´ll never walk alone“ zelebrierte. Stephan Müller ließ mit den Blueberrys von Andreas Steffens im Weiteren nicht nur die typische BigBand-Atmosphäre mit „Jumpin´ at the Woodside“ von Count Basie aufkommen, sondern zeigte durch Werke von Amy Winehouse und Larry Neck, dass Jazz auch durch ein Gefühl von Wärme und Verbundenheit zeitlos bleiben kann.
Das Moderatorenteam am Donnerstag, das durch die neu eingesetzte Internatsleitung Anna Hoffmann und den MSS-13-Schüler Benedikt Ritterstaedt nach G- und I-Kollegium-Teams nun als Internatsduo auftrat, schien insbesondere Gefallen am Grinch des Weihnachtskonzertes in Person des Musikkoordinators Tobias Simon zu finden, der mit seiner Kammerphilharmonie mit der innovativen Komposition „Divertimento für Streicher“ von Béla Bartók der weihnachtlichen Gefühlsduselei entgegenwirken möchte.
Ähnlich wie es ihm später der alle Jahrgangsstufen umfassende Gospelchor unter der Leitung von Walter Born beispielsweise mit dem durch vier SolistInnen zelebrierten „Gummibaum“ von Maybebop nachtut.
Nachdem das Blechbläserensemble unter der Leitung von Martin Balser durch ein lebhaftes und beschwingtes Klangerlebnis mit Rondetto und Kraken besticht, kommt die ebenfalls von Walter Born geleitete Combo zum Ende des Konzertes nach erneuten energiegeladenen Darbietungen von Michael League und AC/DC zu einem ruhigen, emotionalen Ausklang mit der Eigenkomposition „My only wish for Christmas“.
Die Weihnachtskonzerte des Landesmusikgymnasiums zeigten einmal mehr das hohe musikalische Niveau der Schülerinnen und Schüler und hinterließen bei den Zuhörern ein Gefühl von Freude und Verbundenheit in der Weihnachtszeit.
Wir danken den EnsembleleiterInnen für ihr Engagement und den Moderatorenteams für ihre kurzweilige Gestaltung der abendfüllenden Programme.
Vielen Dank an Frau Kati Mazanik für die bildlich festgehaltenen Impressionen.