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Lebensmelodien und die Begegnung mit dem Konzentrationslager in Auschwitz und Birkenau – zum dritten Mal fand in diesem Sommer unsere Fahrt nach Polen in dieser Kombination für die Jahrgangsstufe 10 statt.

Die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe waren musikalisch auf die Fahrt vorbereitet. Das Generalproben-Konzert in der Pallotti-Kirche in Vallendar hatte ihnen mit der intensiven Resonanz schon vermittelt, welche Bedeutung die Musik während der Fahrt haben würde.

Wir starteten am 22. Juni abends um 22.00 Uhr und machten uns auf den Weg in Richtung Dresden. Dort sollte der Busfahrer zusteigen, der uns dann in der kommenden Woche begleiten würde. Alles lief nach Plan. Irec übernahm den Bus und so kamen wir gegen 12.00 Uhr mittags in Oswiecim an. Nach dem Einchecken machten wir uns zunächst auf den Weg in die Altstadt von Oswiecim, um uns auf die Suche nach Spuren aus der Vergangenheit zu machen.

So entdeckten wir ein altes Gebetshaus, Grundmauern einer weiteren Synagoge, einen Erinnerungs-Stolperstein, am Eingang eines Hotels, der auf eine Familie hinwies, die früher an diesem Ort eine Schnapsbrennerei und Likörfabrik betrieb.

Auschwitz Fahrt

Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht, dass in Oswiecim früher ein reges jüdisches Leben herrschte und es sogar Zeiten gab, in denen Oswiecim einen jüdischen Bürgermeister hatte. Nach dieser ersten Annäherung an die Stadt Oswiecim bereiteten wir uns in einer Gesprächsrunde auf den Dienstag vor, der ganz im Zeichen des Besuchs von Stammlager und Vernichtungslager Birkenau stand. Sechs Stunden begleiteten uns Guides durch die beiden Lager, erläuterten die Strukturen und Abläufe und konfrontierten uns mit den unvorstellbaren Opfer-Zahlen.

So ganz konnten die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag noch nicht realisieren, welche Schicksale sich in diesen Lagern abgespielt haben. Dies sollte ihnen erst am Donnerstag beim Besuch der Unterkirche im Kloster Harmeze deutlich werden.

Zunächst konzentrierten wir uns auf den Konzerttag am Mittwoch. Das „Centrum Dialog und Gebet“ hatte zusammen mit dem Kulturzentrum in Oswiecim ein Konzert organisiert, das dort in einem alten Kinosaal stattfand. Technisch top eingerichtet und vorbereitet, konnten wir am frühen Abend unser Konzert präsentieren. Vertreter der Stadt Oswiecim und der deutsche Generalkonsul aus Krakau begrüßten uns und bedankten sich später für die eindringliche Musik, die wir präsentierten.

Auschwitz Fahrt

Unsere Lehrerin, Frau Stanke, moderierte in ihrer polnischen Muttersprache das Konzert; Nur Ben Shalom, der uns begleitete, nutzte noch einmal die Probenphase, um die durch die SchülerInnen interpretierten Werke noch eindringlicher und ausdrucksvoller zu gestalten.

Auch wenn wegen der beginnenden Ferienzeit und dem äußerst warmen Wetter nicht so viel Publikum vor Ort war wie erhofft; für die Ensembles und die Organisatoren der Veranstaltung war dieses erste Mal eines Lebensmelodien-Konzertes im größeren Rahmen, ein guter Anfang, den wir im kommenden Jahr weiterführen werden. Dann werden wir bereits früher in Oswiecim sein und können möglicherweise auch in den Schulen einige Schülergruppen zum Besuch motivieren.

Für die meisten von uns war der Donnerstagmorgen der intensivste Tag in der Begegnung mit den Schrecken des KZ Auschwitz. Die Albträume des Marian Kolodziej und auch die Eindrücke aus dem Museum, das an diejenigen aus der Region Oswiecim erinnert, die versuchten, den Inhaftierten zu helfen; diese Eindrücke haben uns nach Krakau begleitet und waren auch in den Gesprächen, die wir hier und da in Krakau miteinander führten, die Eindrücke, die die Schülerinnen und Schüler nachhaltig berührt haben.

Die kurze Zeit, die wir in Krakau miteinander gestalten konnten, ermöglichte vor allem die Entdeckung der Strukturen des Generalgouvernements und seiner politischen Reichweite. Dazu diente ein Besuch des Museums Schindler, aber auch der Wawel Burg, die Sitz von Hans Frank war, der dieses Generalgouvernement leitete. Außerdem tauchten wir noch ein in die jüdische Kultur im Viertel Kazimierz, die nicht nur touristischer Art ist, sondern auch von einer kleinen lebendigen jüdischen Gemeinde geprägt ist. Eine kleine Altstadtführung vermittelte den Eindruck von einer alten Universitätsstadt, die bis heute das alltägliche Leben in Krakau prägt.

Wie immer am Ende einer solch vielschichtigen Fahrt, war die Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler: „Wir hätten noch vieles vertiefen und weiter durchdringen müssen.“ – Die Impulse sind gesetzt, nun ist es auch an den Jugendlichen, aus diesen Impulsen weitere Schlüsse zu ziehen und ihre Haltung zu finden.

Wir danken vor allem der Sanddorf Stiftung und der Axel Springer Stiftung für ihre großzügige finanzielle Förderung unserer diesjährigen Gedenkstättenfahrt! Ohne solche  Unterstützungen könnten wir den Jugendlichen diese gelebte Erinnerungskultur in Form solcher Fahrten nicht ermöglichen.

Text und Fotos: Christof Haxel-Schamuhn

Auschwitz Fahrt

Auschwitz Fahrt

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Auschwitz Fahrt

Auschwitz Fahrt

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